Pfarre St. Veit i.d.Ggd.: Kirchengeschichte
Kirchengeschichte: Bau- und Ausstattung - Außenbau - Innenraum - Ausstattung - Karner

Ausstattung

Der wandfüllende Hochaltar im Turmuntergeschoß wurde in den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts errichtet, steht aber im einschwingenden Aufbau und der reich vergoldeten Omamentik noch völlig in spätbarocker Tradition. Die Schnitzarbeiten stammen vom Friesacher Bildhauer JOHANN REITER, der hauptsächlich für die Obersteiermark arbeitete. Über einem hohen Sockel erhebt sich vor marmoriertem Hintergrund eine Säulenarchitektur mit mächtigem, in der Mitte durchbrochenem Gebälk. Das vom damals in Murau ansässigen, aus dem Lungau stammenden Maler JOHANN LEDERWASCH 1783 geschaffene Altarbild (eine Stiftung des Gregor Zedlacher, Besitzer des benachbarten Edelsitzes Pichlhof) zeigt in barocker Theatralik das Martyrium des Kirchenpatrons Veit in einem siedenden Kessel, während ihm ein Engel bereits einen Lorbeerkranz zuträgt.

Das Altarbild wird frankiert von Statuen dreier Heiligenpaare: außen der Wetterpatron Donatus mit Blitzbündel und der Feuerpatron Florian, in der Mitte die Bischöfe Nikolaus (goldene Kugeln bzw. Äpfel) und Martin (Gans) sowie innen die Apostelfürsten Petrus (mit Schlüssel) und Paulus (mit Schwert). Im Aufsatz befindet sich eine von Engeln gesäumte Marienkrönung, und über dem Gebälk stehen Statuen zweier Bischöfe, von denen nur der linke als Valentin, der Patron der Verkrüppelten und Fallsüchtigen, identifiziert werden kann. Der von anbetenden Engelpaaren flankierte große Tabernakel ist auf einem gemauerten Sockel freistellend vor dem Hochaltar errichtet und wird zwischen Ostersonntag und dem Fest Christi Himmelfahrt von einer spätbarocken Statue des Auferstandenen bekrönt. Das Antependium (die vordere Mensaverkleidung zeigt im Relief den hl. Veit in einem siedenden Kessel, während ein Scherge Holzscheiter nachlegt und die benachbarte Stadt durch ein Unwetter in Flammen aufgeht.

Die beiden Seitenaltäre an der Triumphbogenwand aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts sind mit Bildhauerarbeiten desJOHANN PACHERversehen, der in St. Veit an der Glan eine äußerst produktive Werkstätte leitete. Sie zeigen bei herkömmlicher Ädikulagrundform mit geschlossener Rückwand reichvergoldete Rokokoornamentik. Die Antependien weisen Monogramme der beiden Altarheiligen auf.

Das laut Signatur von ANTON JANTL (Jandl) 1757 geschaffene Hauptbild des rechten Sebastianaltares zeigt den an einen Baum gebundenen, von Pfeilen durchbohrten Pestheiligen. Die flankierenden Heiligenstatuen stellen von links nach rechts den Feuerpatron Florian (mit Sechter), den Pestheiligen Rochus (in Pilgerkleidung, auf seine Wunde am Bein weisend und mit einem Hund, der ein Brot im Maul trägt, den Drachentöter Georg und einen römischen Soldaten bzw. Ritter dar. Letzterer soll gemäß Schriftband den frommen spanischen Bauersmann Isidor darstellen und erhielt deswegen bei der letzten Restaurierung einen Dreschflegel, doch wird dieser Heilige ausnahmslos in bäuerlicher Tracht dargestellt (möglicherweise haben wir es daher mit einer Figur des heiligen Jonatus zu tun). Die Statue im Aufsatz zeigt den hl. Achatius, den Anführer der 10.000 Märtyrer, himmelwärts blickend.