Pfarre St. Veit i.d.Ggd.: Kirchengeschichte
Kirchengeschichte: Bau- und Ausstattung - Außenbau - Innenraum - Ausstattung - Karner

Innenraum

Der Besucher betritt das Gotteshaus üblicherweise durch das Südportal. Im Inneren überrascht - besonders eindrucksvoll bei künstlicher Beleuchtung - die für eine Landkirche überdurchschnittlich reichhaltige barocke Einrichtung, welche an der Nordwand und im Osten der Kirche die ansonsten nüchternen architektonischen Grundformen des Gotteshauses weitgehend bedeckt. Der vierjochige Saalraum des Langhauses ist mit gratigen Stichkappengewölben versehen, die in umgehedem Wandpfeiler auslaufen; in das westlichste Joch ist die moderne stützenlose Holzempore eingefügt. Von der Schablonenmalerei hat man bei der letzten Restaurierung nur einen kleinen Rest am Gewölbeansatz westlich über dem Südportal zur Dokumentation belassen.

Den oberen Teil der von einem stark eingezogenen rundbogigen Triumphbogen durchbrochenen Ostwand nimmt ein Fresko mit der Aussendung der Apostel durch Christus ein, das von einem sehr provinziellen Maler im ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts ausgeführt wurde (das Fragment einer Inschrift mit der Jahreszahl 170. am rechten Rand des unteren Wolkenbandabschlusses ist erhalten).

Der leicht längsrechteckige Altarraum - das Turmuntergeschoß - mit kuppeligem Kreuzgewölbe birgt an seiner Südwestecke das Fragment einer spätmittelalterlichen Stiftungsinschrift des Ortspfarrers Georg Gräsel (?) samt Kaplan ("Gesell"). Der Altasrraum lag ursptünglich etwas höher: Das Spitzbogenportal mit Eisentür an der Nordseite in die Sakristei ist heute nur über Stufen betretbar; rechts davon stand die obere quadersteingefaßte Rechtecköffnung mit Resten einer Gitterhalterung 1619 nachweislich noch als Tabernakel in Verwendung.

Die Fenster der drei westlichen Langhausloche wurden 1986 aufgrund einer Stiftung des Ortspfarrers mit szenischen Gläsern versehen (Entwurf: Prof. FRANZ WEISS, Voitsberg, Ausführung: Zisterzienserabtei Schlierbach, Oberösterreich). Von Ost nach West zeigen sie 1. die Geburt und 2. die Auferstehung Christi (Weihnachts- und Osterfest), dazu 3. die Ausgießung des Heiligen Geistes über den beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus, die gemeinsam ein überkuppeltes Kirchtummodell tragen (Pfingstfest). Das östlichste Langhausfenster (1910) und das des Altarraumes (1905) zeigen noch spätgründerzeitliche Ornamentik (mit Darstellung der Eucharistie).