Pfarre St. Veit i.d.Ggd.: Kirchengeschichte
Kirchengeschichte: Bau- und Ausstattung - Außenbau - Innenraum - Ausstattung - Karner

BAU- UND AUSSTATTUNGSGESCHICHTE

Sowohl eine örtliche Überlieferung, die den heutigen romanischen Kirchenbau ins Jahr 1190 setzt, als auch die in der St. Lambrechter Stiftschronik des P. Weixler genannte Jahreszahl 1206 sind ungesichert. Der Bautyp und einzelne Stilformen lassen jedoch die Errichtung des wuchtigen, im Osten flach schließenden Chortumes mit gewölbtem Untergeschoß sowie des flachgedeckten Saalraumes als Langhaus um 1200 bzw. in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als sehr wahrscheinlich annehmen. Beim Turm- und Kamerbau scheint man sich an St. Marein bei Neumarkt orientiert zu haben, ohne aber das Vorbild übertreffen zu wollen. Bemerkenswert ist die Wahl der sonst in der Regel pfarrlichen Bautypen Chorturm und Karner zu einem Zeitpunkt, als die Pfarrechte noch nicht voll entwikkelt gewesen sein dürften.

Im Gegensatz zu den meisten Kirchen der Region ist in St. Veit in der Gegend (spät)gotische Bautätigkeit nur am zweigeschoßigen Sakristeizubau nachzuweisen. Ein Brand von Kirche und Pfarrhof im Jahr 1656 bewirkte eine frühbarocke Erneuerung des (bislang flachgedeckten?) Langhauses in Form einer nüchternen vierjochigen Stichkappenwölbung auf ungegliederten Wandpfeilern sowie die Ersetzung der romanischen Säulchen in den Schallöffnungen des Turmes durch moderne toskanische. Eine in diesem Jahr bei LORENZ PEZ zu Klagenfurt in Auftrag gegebene Glocke hat als einzige die Weltkriege überdauert. Im Barock wurden überdies die Fenster vergrößert. 1968 erhielt die Kirche einen Vorbau sowie eine neue hölzerne Westempore.

Den nüchternen Kirchenraum hat man bereits im Mittelalter durch Malereien zu beleben versucht, wovon geringe Spuren im Turmuntergeschoß erhalten geblieben sind. Im frühen 18. Jahrhundert erhielt auch der obere Abschnitt des Turmbogens ein farbenfrohes Fresko. In der Folge wurde die Kirche bis ca. 1783 in Etappen großzügig mit einer vollkommen neuen Einrichtung versehen, die durch Stiftungen begünstigt wurde und an welcher der große Anteil Kärntner Künstler unde Werkstätten auffällt. 1986 hat man das Äußere und fünf Jahre später das Innere der Kirche letztmals einer gründlichen Restaurierung unterzogen. Dabei wurden am Außenbau die Ortsteinquadermalerei angebracht, im Inneren das barocke Triumphbogenfresko freigelegt, die Altäre und Statuen neu gefaßt bzw. gereinigt (Valentin Schaunigg), aber auch die historistische Schablonenmalerei von 1904 an den Gewölbegraten und Bogenlaibungen entfernt.